Published on Dec 17, 2025

Eine Tochtergesellschaft des Unternehmenens CSG Energy Storage hat Anfang Dezember Chinas ersten Exportauftrag für eine KI-gestützte Datenplattform erhalten, berichtete die chinesische Wissenschaftszeitung Zhongguo Kexue Bao (auf Chinesisch).

Es ist die erste Plattform dieser Art für Pumpspeicherkraftwerke, die von CSG eigenständig entwickelt wurde. Die Guangzhou Qiming Intelligent Energy Technology Co., Ltd., einTochter unternehmen von CSG Energy Storage, hat die Ausschreibung für die Lieferung an das kambodschanische Wasserkraftwerk Stung Tatay gewonnen.

Das Big-Data-Analyse-System wird dort für das KI-basierte Monitoring des Wasserkraftwerks sowie der darüber gelegenen „Upper Stung Tatay Hydropower Station“ eingesetzt werden, schrieb die Zeitung.

Die chinesische Regierung fördert im Rahmen ihrer „KI plus“-Initiative die Einführung der Künstlichen Intelligenz auch im Betrieb von PSH-Anlagen (Pumped Storage Hydropower). Damit kann die Energieeffizienz der Anlagen gesteigert werden.

China sieht in Pumpspeicherkraftwerken eine wichtige Säule seiner Strategie zur Stabilisierung des Stromnetzes während der schnellen Transformation zu erneuerbaren Energien. Wind- und Solarkraft liefern Strom nur unregelmässig und oft nicht dann, wenn die Nachfrage am höchsten ist.

Pumpspeicher gelten als eine der effektivsten Methoden zur Stabilisierung des Stromnetzes. Bei Überschuss wird der Strom genutzt, um Wasser aus einem Reservoir in ein höher gelegenes zweites Becken zu pumpen. Bei Strommangel im Netz fließt das Wasser dann wieder talwärts und erzeugt über Turbinen wieder Strom.

Die Regierung in Peking hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt und beschlossen, die im Land installierte Solar- und Windkraftleistung bis 2035 noch einmal fast zu verdreifachen, von 1,4 Terawatt (Stand Ende 2024) auf 3,6 Terawatt.

Parallel dazu soll die Anzahl der PSH-Projekte in der Volksrepublik stark ausgebaut werden. Während derzeit 151 neue PSH-Anlagen im Bau oder in Planung sind, soll diese Zahl in den kommenden fünf Jahren auf 340 anwachsen.

Chinesische Hersteller bauen ihre Kapazitäten zum Bau solcher Anlagen also stark aus und exportieren sie auch immer häufiger in sogenannte Belt-and-Road-Staaten in Afrika, Südamerika und Südostasien. Kambodscha zählt dazu.

Der erste Export von KI-Technologie für PSH-Anlagen wird in Chinas Staatsmedien als Beweis dafür gewertet, dass das Land im Bereich der Netz- und Systemregulierung inzwischen international wettbewerbsfähige Ausrüstungen anbieten kann.

„Von der Steuerung des Energiesystems bis zum gesamten Erzeugungsvolumen stehen wir heute weltweit an der Spitze", sagte Lin Boqiang, der Direktor des „China Centre for Energy Economics Research“ der Universität Xiamen, gegenüber der Global Times.

„Entscheidend ist nun, wie wir auf dieser Basis Künstliche Intelligenz einsetzen, gestützt auf mehr als ein Jahrzehnt der Digitalisierung, die ein solides Fundament geschaffen hat“, sagte er weiter.

Die Künstliche Intelligenz könne den Aufbau einer modernen und nachhaltigen Energieinfrastruktur auf vielfältige Weise unterstützen, indem sie entlang der gesamten Wertschöpfungskette integriert werde, sagte der Fachmann für erneuerbare Energien.

„Upstream kann KI die Exploration und die Bewertung von Reserven verbessern; Midstream kann sie Angebot und Nachfrage besser aufeinander abstimmen und die Instandhaltung optimieren; und Downstream kann die Technologie Reaktions- und Frühwarnsysteme stärken“, so Lin.

Mit Hilfe spezialisierter KI-Modelle lassen sich Echtzeitanpassungen und prädiktive Wartung optimieren. So werden Ausfallraten gesenkt, Ressourcen geschont und die Energieausbeute maximiert, sagte der Experte.

Chinas Energie-Erzeuger setzen die Künstliche Intelligenz in Pumpspeicherkraftwerken auch dazu ein, das Zusammenspiel zwischen Stromnachfrage, Wetter und Wasserdurchflussraten zu simulieren. So kann die Effizienz der PSH-Anlagen erhöht und folglich die Speicherung erneuerbaren Energien optimiert werden.